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Wem gehört der Fund?

Allgemeines zum Thema Schatzsuche, Heimatforschung, Hobbyarchäolgie und Sondengehen.

Moderator: Octavian

Wem gehört der Fund?

Beitragvon J.Diefenbach » Sa 05 Jun, 2010 13:41

Ausgangssituation:

Ein Sondengänger entdeckt eine neue Fundstelle (z.B. römische Villa). Er birgt erste Funde und meldet diese Stelle dann in einem Land ohne Schatzregal dem LDA. Es gilt eigentlich die Hadrianische Teilung (50% dem Entdecker und 50% dem Grundstückseigentümer).

Wenn nun das LDA an der Stelle nachgräbt: Wem gehören die Funde dann? Laut Gesetz nach wie vor dem Entdecker und Grundstückseigentümer.

Wenn nun ein anderer Sondengänger durch das Amt von der Fundstelle erfährt (passiert in Hessen offenbar öfters). Wem gehören dann die Funde die der zweite Sondengänger gemacht hat? Er ist nicht der Entdecker! Eigentlich muß das Amt die Funde dem ursprünglichen Entdecker zuführen!?

Kann ein alter Feldbegeher, der von mehreren Jahrzehnten eine Stelle entdeckt hat, die heutigen "Nachfunde" beanspruchen?
Viele Grüße und Gut Fund,

J. Diefenbach

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Re: Wem gehört der Fund?

Beitragvon Octavian » Sa 05 Jun, 2010 13:51

Nach dem deutschen Fundrecht aus dem BGB richtet sich die hadriansche Teilung wie Du gesagt hast an Entdecker und
Grundstückseigentümer.

Entdecker ist derjenige, der als erster öffentlich von dem Fund berichtet.

Empfehlung: In einem solchen Falle ( entsprechenden Wert vorausgesetzt ) bei einem Notar den Fund
aktenkundig machen oder in einer Zeitung publizieren, z.B. "....Gegenstand gefunden, wird dem LDA zur Begutachtung übergeben....."

Grundstückseigentümer ist derjenige, der im Grundbuch eingetragen ist, und zwar zur Zeit des Fundes.
Nachträglicher Kauf des Grundstücks ist also sinnlos.

Wird ein "Schatz" nach einer Eigentumsübertragung erst entdeckt, entscheidet der Wortlaut des Kaufvertrages.

Problematisch ist die Auslegung, wenn ein Gegenstand gefunden wird, dem LDA gemeldet ist und das LDA den Fundort
zum Bodendenkmal erklärt. Dann gilt das Amt möglicherweise als "Entdecker" weiterer Funde, die in der ursprünglichen
Meldung nicht erfaßt waren.

Wenn die ursprüngliche Meldung allerdings einen Zusatz auf Hinweise auf weitere Gegenstände beinhaltet könnte es
strittig werden.

Empfehlung:

Sache finden, fotografisch dokumentieren, beim Notar melden, dem Amt überlassen, Buch über Fund schreiben und an den Tantiemen verdienen. :LOL:

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Re: Wem gehört der Fund?

Beitragvon forrer » Mi 17 Nov, 2010 16:57

Gibt es denn noch nennenswerte Funde in Bundesländern mit Schatzregal.Das Schatzregal treibt bisher grundehrliche Sucher,die das Hobby nie aus Gründen der Bereicherung sondern aus Spaß an der Bewegund an frischer Luft und natürlich aus Interesse an der Archäologie betrieben haben,in die Illegalität.Die ehrlichen Sucher fühlen sich dabei schlecht und die Schlechten fühlen sich gut.Für Beamten auf den LDA's brechen langweilige Zeiten an, es kommen keine Impulse mehr von Außen.Die Ausdehnung des Stammesterritorium der Ubier ,durch die Fundmeldung ihrer Münzen,wird dann auch nie richtig geklärt werden.Bei Grabungen wird nix mehr gefunden,weil schon alles kommentarlos über Nacht weggesucht wurde,während das Beamtenheer der LDA'S in den Betten des Versorgungsamtes vor sich hinträumt.
Intelligente ,erfolgreiche Vor-und Frühgeschichtler haben immer den Kontakt zu Suchern gehabt,weil sie wussten ,dass deren Funde richtig interpretiert , die Keimzelle neuer Theorien sind.In Zeiten knapperer werdender Mittel ,bleibt den Archäologen in letzter Konsequenz dann nur noch der Gang ins Kino.....Indiana Jones,Dakota Harris..das Märchen von den Sterntalern.
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Re: Wem gehört der Fund?

Beitragvon Octavian » Mi 17 Nov, 2010 17:45

forrer hat geschrieben:Gibt es denn noch nennenswerte Funde in Bundesländern mit Schatzregal.Das Schatzregal treibt bisher grundehrliche Sucher,die das Hobby nie aus Gründen der Bereicherung sondern aus Spaß an der Bewegund an frischer Luft und natürlich aus Interesse an der Archäologie betrieben haben,in die Illegalität.Die ehrlichen Sucher fühlen sich dabei schlecht und die Schlechten fühlen sich gut.Für Beamten auf den LDA's brechen langweilige Zeiten an, es kommen keine Impulse mehr von Außen.Die Ausdehnung des Stammesterritorium der Ubier ,durch die Fundmeldung ihrer Münzen,wird dann auch nie richtig geklärt werden.Bei Grabungen wird nix mehr gefunden,weil schon alles kommentarlos über Nacht weggesucht wurde,während das Beamtenheer der LDA'S in den Betten des Versorgungsamtes vor sich hinträumt.
Intelligente ,erfolgreiche Vor-und Frühgeschichtler haben immer den Kontakt zu Suchern gehabt,weil sie wussten ,dass deren Funde richtig interpretiert , die Keimzelle neuer Theorien sind.In Zeiten knapperer werdender Mittel ,bleibt den Archäologen in letzter Konsequenz dann nur noch der Gang ins Kino.....Indiana Jones,Dakota Harris..das Märchen von den Sterntalern.



Hallo Forrer,

in den Ländern mit Schatzregal gibt's nennenswerte Funde, wie z.B. die Himmelsscheibe von Nebra. :LOL: :LOL: :LOL:

Nur werden die wenigsten noch bekannt.

Der Goldhut von Schifferstadt z.B. wurde auch in einem Land mit Schatzregal gefunden, aber lange vor der "Neuzeit".

Es wird sich nicht die Zahl der Funde ändern, sondern die Zahl der Meldungen.
Auch die Zahl der Sucher wird sich nicht wesentlich verändern.
Nur die Zahl der schlechten Gewissen.

Aber das hast Du ja schon richtig erkannt.

Da haben die Archis ja mal richtig Zeit selbst was zu suchen, weil sie sich nicht mehr mit den vielen Funden
der Amateure rumärgern müssen. :fies: :LOL: :fies:

Ntürlich nur, wenn die Mittel für ne halbwegs gescheite Sonde reichen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Vielleicht können ja mal ein paar Sondlerstammtische Lehrgänge für die Archis abhalten:

" Erfolgreiche Sondensuche leicht gemacht " oder so.

Wie ich gehört habe, soll das Sondensuchen bei Archis verpönt sein. :neinnein: :neinnein: :neinnein:

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Re: Wem gehört der Fund?

Beitragvon forrer » Mi 17 Nov, 2010 18:35

Genau so isses.Die Weltweite Krise hat jetzt auch die kleinen Grauen Zellen der Archos befallen.So wie im Absolutismus der Feudalherr aus Gottes Gnaden den armen Bauern aus seinem Lehen im Winter das Holzsammeln im Wald verbat,weil irgend ein armes Schwein einen Bock zuviel geschossen hatte und seine Spur nach GIERKENHAUSEN führt.
forrer
 

Re: Wem gehört der Fund?

Beitragvon Octavian » Mi 17 Nov, 2010 19:09

Ist sowas nicht eine genehmigungspflichtige Nebentätigkeit eines Verbandsvorsitzenden? :LOL: :LOL:

Ach halt, ist er ja noch gar nicht.

Also weitermachen mit Lehrgängen. :D-Prost: :idee:

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